1. Die Bedeutung von Partnerschaft
Kirche ist Gemeinschaft all derer, die an Jesus Christus glauben und durch die Taufe Teil des geistigen Lebens sind. Ein Merkmal einer Gemeinschaft ist das Teilen der Güter. Der tiefste Grund dafür ist die Gemeinschaft des Dreieinigen Gottes. Das, was eine Person, eine Ortskirche, ein Volk empfangen hat, ist nur ein kleiner Teil der Fülle von Gott selbst. Wenn wir gemeinsam das Wenige teilen, was jeder ist und hat, können wir uns bereichern und den unermesslichen Reichtum Gottes, unseres gemeinsamen Vaters, fühlen und teilen.
2. Folgende Elemente sind unerlässlich:
- Wir können nicht teilen, was wir haben, wenn wir nicht teilen, was wir sind. Wir sind Schwestern und Brüder im Glauben, Kinder desselben Gott Vaters. Dies ist das Wesentliche und Grundlegende, die lebenswichtige Wurzel unserer Partnerschaft zwischen zwei Kirchen.
- Unser Glaube ist die Hauptmotivation, die uns herausfordert und ermutigt, spirituell und materiell zu teilen. Partnerschaft bedeutet, gleichzeitig den Glauben, das Leben und den Besitz zu teilen.
- Partnerschaft ist im Glauben verwurzeltes Zusammentreffen.
- Partnerschaft basiert auf der gemeinsamen Teilnahme am Evangelium und bezeugt Gott als Ursprung der Gemeinschaft
- Partnerschaft ist eine Einstellung (nicht eine Tätigkeit) des Lebens und des Glaubens, die aus der Tiefe des Herzens kommt.
„Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber“ (2 Kor 9,7). - Partnerschaft bringt uns dazu, Gott zu danken
„Denn dieser heilige Dienst füllt nicht nur die leeren Hände der Heiligen, sondern wird weiterwirken als vielfältiger Dank an Gott“ (2 Kor 9,12).
3. Partnerschaft ist gegenseitiges Teilen
- Partnerschaft ist das Teilen der Gerechtigkeit, von Gütern verschiedener Art, sei es geistig, kulturell, materiell.
„Denn es geht nicht darum, dass ihr in Not geratet, indem ihr anderen helft; es geht um einen Ausgleich“ (2 Kor 8,13).
„Gott, der Samen gibt für die Aussaat und Brot zur Nahrung, wird auch euch das Saatgut geben und die Saat aufgehen lassen; er wird die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen“ (2 Kor 9,10). - Partnerschaft drückt sich in der gegenseitigen Dankbarkeit und Bitte aus „In allem werdet ihr reich genug sein zu jeder selbstlosen Güte; sie wird durch uns Dank an Gott hervorrufen.“ (2 Kor 9,11).
- Jeder bringt sich in die Partnerschaft nach seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Gaben ein.
„Jetzt sollt ihr das Begonnene zu Ende führen, damit das Ergebnis dem guten Willen entspricht – je nach eurem Besitz“ (2 Kor 8,11). - Partnerschaft teilt den Reichtum des einen, um die Armut des anderen zu überwinden.
„Im Augenblick soll euer Überfluss ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft. So soll ein Ausgleich entstehen“ (2 Kor 8,14).
4. Weltkirche
- Als Gemeinde sind wir Teil einer Weltkirche. Insofern kann uns die Not der Geschwister nicht gleichgültig sein. Wir leben Solidarität mit Menschen, deren Nöte wir kennen. Vor allem unterstützen wir Basisgruppen, die am Aufbau einer gerechten Gesellschaft mitarbeiten.
- Der Namenspatron unserer Gemeinde steht für Teilbereitschaft. Martinus hat seinen Mantel mit dem Bettler geteilt.
- Nächstenliebe macht an den eigenen Grenzen nicht halt.